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Chronik des SV Eichenlaub Appersdorf-Gerlhausen e.V.

Entstehung
Bei der Geschichte des Schützenvereines Eichenlaub Appersdorf-Gerlhausen muss man für die Zeit vor 1965 eine Teilung vornehmen. Das Gründungsjahr 1880 trifft nämlich nur für den Gerlhausner Teil des Vereines zu. Die Vereinsgeschichte des Appersdorfer Teiles ist bedeutend jünger.
Anfänge in Gerlhausen
1880 haben in Gerlhausen der Holzschneider von Thann, der Schuster Josef Feiner von Gerlhausen, Martin Feiner und der Hofbaur von Gerlhausen, Johann Hörl, den Verein gegründet. Geschossen wurde beim damaligen Wirt Johann Scheiber. Weitere historische Zeugnisse aus der Gründerzeit fehlen leider.
Einem alten Zeitungsbericht kann man entnehmen, dass der Schützenverein 1913 ein Radrennen abhielt. Es wäre interessant zu erfahren, ob diese damals sehr neue und sportliche Aktivität mehr der Pflege der Geselligkeit diente oder ob hier der Einstieg in eine neue Sportart gesucht wurde.
Anfänge in Appersdorf
Von den Aktivitäten des früheren Appersdorfer Vereins sind nur wenig Zeugnisse mehr vorhanden. Nach Aussagen älterer Bürger wurde vor dem Zweiten Weltkrieg auch schon in der Gaststätte Schrödl dem Schießsport gefrönt. Während des Krieges und ein paar Jahre danach war auch hier der Schießbetrieb eingestellt. 1951 spendeten die Appersdorfer Wirtsleute Josef und Rosa Schrödl ein Luftgewehr, mit dem der Schießbetrieb durch die Appersdorfer selbst wieder aufgenommen wurde.
Das Vereinsleben bewegte sich jedoch in sehr losen Bahnen. Teilweise schlief auch der Verein wieder ein, bis sich ein paar Schützenbrüder wieder aufrafften, für eine geregelte Schießsaison zu sorgen. Gelegentlich fuhr man auch zu anderen Vereinen, um bei Preisschießen teilzunehmen.
Kriegszeiten
Während der beiden Weltkriege und einige Jahre danach musste der Schießbetrieb zwangsläufig eingestellt werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg dauerte es noch eine geraume Zeit, bis die amerikanischen Besatzer das sportliche Schießen wieder erlaubten. Die Leute hatten auch ganz andere Sorgen. Für viele ging es ums nackte Überleben.
Erst 1949 stellte sich ein Gesinnungswandel ein. Eine Ministerialentschließung vom 18. Februar 1949 besagt, dass Schützenvereine, die weder den Zweck haben, militärische Traditionen aufrechtzuerhalten noch Schießübungen mit neuzeitlichen Waffen zu veranstalten, nicht verboten sind. Mit der Entschließung vom 18. Januar 1950 ist die bayerische Regierung noch konkreter: "Die Ausübung des Schießsportes mit den zugelassenen Luftgewehren ist nicht als eine verbotene Tätigkeit im Sinne des Gesetzes anzusehen. Solche Vereine bedürfen nach Aufhebung des Lizenzierungszwanges auch keine Lizenz zur Aufnahme ihrer Tätigkeit. Gleichgültig ob es sich um eingetragene Vereine handelt oder nicht".
Neubeginn
Die Einstellung der Behörden hinderte jedoch die Burschen von Gerlhausen und der näheren Umgebung nicht, bereits 1948 wieder mit dem Schießbetrieb zu beginnen. Ihr erster Schützenmeister wurde Anton Kopp "Fastl" von Gerlhausen. Man gab sich auch gleich einen Namen und nannte sich Eichenlaub Gerlhausen. Der Verein entwickelte gesunde, sportliche und gesellschaftliche Aktivitäten und wäre sicher auch in Gerlhausen geblieben, wenn nicht 1965 der Vereinswirt seine Pforten geschlossen hätte. Nach der Schließung der Gaststätte war der Verein sozusagen heimatlos.
Nachdem der Schützenverein Appersdorf wieder einmal seine Aktivitäten eingestellt hatte, fragte man den Oberwirt von Oberappersdorf, ob man das Schützendomizil dorthin verlegen könnte. Josef Schrödl war damit einverstanden und so zog der Verein Eichenlaub Gerlhausen nach Oberappersdorf. So war es kein Wunder, dass nach der Übersiedlung der Gerlhauser Schützen viele Appersdorfer Schützen diesem Verein beitraten und ihn so verstärkten. Im gleichen Jahr wurde noch der erste Schützenkönig ermittelt. Den besten Schuß gab damals Josef Brunner aus Gerlhausen ab, der somit erster Schützenkönig des Vereins wurde. Da aber zu einem Schützenkönig auch eine Schützenkette gehört, ließ man sich auch gleich eine Schützenkette fertigen, die seither durch jeden Schützenkönig mit einem Taler ergänzt wird.
90jähriges Gründungsfest mit Fahnenweihe
1970 war der Kassenbestand bereits so gut, dass eine Fahne angeschafft werden konnte, die zum 90. Gründungsfest im Beisein von 39 Gastvereinen durch Pfarrer Max Ebner eingeweiht wurde. Über 1200 Gäste konnte der Schützenmeister Valentin Harrieder sen. willkommen heißen. Diese Fahnenweihe war sicher ein Höhepunkt im Vereinsleben, auch wenn, wie der Chronist zu berichten weiß, dunkle Wolken und gelegentliche Regenschauer dieses Fest am 30. Juni 1970 trübten.
Schirmherr der Fahnenweihe war der letzte Bürgermeister der selbstständigen Gemeinde Appersdorf, Franz Lohr. Als Fahnenmutter hatte sich der Verein die Frau des Bürgermeisters Elisabeth Lohr erkoren. Er wünschte den Schützen, dass unter der Fahne Kameradschaft und sportlicher Geist weiterhin zuwachse und gedeihe.
Festausschuß von 1970 von links: Hans Riegler, 2. Schützenmeister Josef Brunner, Alfons Feiner, Günter Möwes, Gerhard Klose, 2. Landrat Hans Bauer, Schirmherr Franz Lohr, 1. Schützenmeister Valentin Harrieder, 1. Gauschützenmeister Fritz Weidinger, Gaukassier Ludwig Niedermeier.
110jähriges Gründungsfest
1990 feierte der Verein sein 110jähriges Bestehen. Im Beisein von mehr als 30 Gastvereinen feierte man den Festgottesdienst mit Pfarrer Johann Thiele. Bürgermeister Franz Obermeier hatte die Schirmherrschaft übernommen.
Als Festmutter hat sich der Verein Inge Wenleder ausgesucht. Johann Brunner, 1. Schützenmeister, begrüßte in der Maschinenhalle Wenleder die Gäste dieses Festes in Appersdorf.
Verein wird zum e.V.
Der Verein wird 1997 ins Vereinsregister im Amtsgericht Freising eingetragen, zugleich gemeinnützig im Finanzamt Landshut. Im Rahmen dessen wurde eine Vereinssatzung erarbeitet. Im Jahre 2000 feiert der Schützenverein sein 120jähriges Gründungsjubiläum und ist zum ersten Mal Ausrichter des Gauschießens des Sportschützengaus Freising.
Böllerschützen
Das Böllerschiessen hat eine traditionsreiche Geschichte, die weit ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Allein in Bayern pflegen etwa 500 Vereine diesen alten Brauch - z.B. Geburtstags-, Neujahrs-, Weihnachts-, Hochzeitsschiessen usw. Im Frühjahr 1999 wurde im Schützenverein Eichenlaub Appersdorf-Gerlhausen e. V. eine Abteilung Böllerschützen gegründet.
Zu den ersten Böllerschützen gehören: Rainer Bauer, Johann Brunner jun., Helga Graf, Johann Graßl, Valentin Harrieder, Stefan Hiebl, Gerhard und Ingrid Kilian, Richard Kuba, Gerhard März, Florian Schafhauser, Johann Urban und Johann Wiesheu jun.
Erstmals wurde unter der Leitung von Franz Döllerer (Böllerhersteller und Lieferant) am 7. August 1999 auf der Wenlederhöhe in Oberappersdorf geböllert.
Gauschießen 2000
Im Jahre 2000 feierte der Schützenverein sein 120jähriges Gründungsjubiläum und war zum ersten Mal Ausrichter des Gauschießens des Sportschützengaus Freising.
Neues Schützenheim
Schützenheim Einweihung am 11.11.2001
Standeröffnungsschießen vom 08. - 17.03.2002
Gauschießen 2010
10 Jahre nach dem Gauschießen 2000 richtete der Verein das Gauschießen nochmals aus.
Gauschießen 2018
Vom 9. bis zum 25. März 2018 veranstaltete der SV Eichenlaub Appersdorf-Gerlhausen das Gauschießen zum dritten Mal.